Integrationsbausteine: 1. Kurseinheit "Ankommen"

Bericht zum 1. Treffen

Freitagnachmittag, 06.07.18
Café International
14.00 – 17.00 Uhr

Freitagnachmittag, 06.07.18
Café International
14.00 – 17.00 Uhr
Integrationsbausteine: Ein Elternbildungsangebot des Deutschen Kinder-schutzbundes (DKSB) für Familien nach der Flucht.

“Wege aus der Sprachlosigkeit“

Bericht Winne Simon

“… danach war ich ganz schön fertig“ meint Vasuki Nandapalan, 1. Vorsitzende der Migrantenselbstorganisation (MSO) “Tamil Makkal Kulturverein e.V.“ Fast 3 Stunden lang hat sie, gemeinsam mit Vereinsmitstreiter Elankeeran (Lenki) Tharmalingam, im Café International die 24 TeilnehmerInnen des Elternförderkurses auf das Thema eingestimmt.

Die erste von 8 Kurseinheiten, welche vom Verein in eigener Regie konzipiert und umgesetzt werden, lautet schlicht “Ankommen“. Ankommen in Deutschland aber natürlich auch Ankommen in der neu zusammengestellten Lerngruppe des Elternförderkurses.

Vasuki und Lenki, selber Kinder von Flüchtlingseltern, die aus den Bürgerkriegswirren Sri Lankas nach Deutschland geflohen waren, kennen aus eigener Erfahrung die vielfältigen Barrieren des Zurechtfindens im neuen Land. Wer könnte ein besserer Mittler sein als Personen, die diese Prozesse am eigenen Leib gespürt und sie selbst bereits durchlaufen haben? In den landesgeförderten Projekten ihres Vereins haben sie zudem bereits erfolgreich Integrations - Maßnahmen für Geflüchtete umgesetzt.

Nun geht es darum, das Erlernte an die Zielgruppe, geflüchtete Eltern, weiterzugeben.

Aufgabe ist es, Kernaussagen der Erziehung herauszuarbeiten und diese in einfacher und verständlicher Weise den Eltern zu übermitteln.

Im ersten Schritt heißt es, sich in der Gruppe miteinander bekannt zu machen, Vertrauen zu schaffen, das es braucht, um offen und angstfrei am Kurs teilzunehmen.

Gar nicht so einfach, wenn noch keine gemeinsame Sprache gesprochen wird. Und die TeilnehmerInnen kommen aus allen 4 Ecken der Welt: Aus Somalia, Eritrea, Äthiopien, Guinea, Syrien, Irak, Georgien, Ukraine.

 Aber der Funken springt schnell über: Mit südländischem Temperament, mit viel Gestik, Mimik, einigen Übungsspielen und Sprachübungen zur “Geschichte meines Namens“ und „Das ist meine Familie“, verstehen es die Kursleiter ein lebendiges Miteinander zu schaffen. Die Gruppe wird unmittelbar einbezogen, indem z.B. Begrüßungsrituale jeweiliger Herkunftsländer demonstriert werden. Im wahrsten Sinne des Wortes entsteht hierüber schon ein echter Kontakt. Die Besonderheiten in den Begrüßungen von Männern und Frauen werden beachtet.

Zudem hat Vasuki einfache Begrüßungsformeln in 7 verschiedenen Sprachen auf Power – Point zusammengestellt. Denn aller Erfahrung nach können am besten über die Muttersprache, „der Sprache des Herzens“, die emotionalen Themen der Erziehung vermittelt werden.

Alle freuen sich auf nächsten Freitag, den 13.07., wo die nächste Kurseinheit ansteht: Herkunft und Identität. Treffpunkt ist dieses Mal die Stadtgeschäftsstelle des Maltesers – Hilfsdienstes e.V. in Düren – Nord.

Zurück